Kurzer Blick auf die Geschichte des Origami

                  Origami als Papierfalten hat in China und Japan eine lange Tradition. Doch auch in Europa wurde schon ab der Wende 15./16. Jahrhundert gefaltet, allerdings mit Stoffservietten, wobei die Faltungen hierbei denselben Regeln folgten. Friedrich Fröbel (1782-1852) und Carl Adolf Senff (1785-1863) haben dann den Wert des Papierfaltens für die Pädagogik entdeckt.

             Als Begründer des modernen Origami gilt  Akira Yoshisawa (1911-2005). Denn er veröffentlichte 1951 erstmals ein Origami-Buch mit einem von ihm erdachten Diagrammsystem. Dieses wird seither allgemein benutzt und hat das Origami weltweit bekannt gemacht. Denn dadurch entstanden viele neue Modelle, deren Diagramme untereinander ausgetauscht werden konnten. In fast allen Ländern wurden im Laufe der Zeit immer mehr Origami-Vereine gegründet.

                

Was soll man sich konkret unter Origami vorstellen?

                 Ein Origami-Modell faltet man in der Regel aus einem Blatt Papier, ohne zu schneiden oder zu kleben.

Es gibt auch modulares Origami (auch hier kein Kleben, kein Schneiden!). Dabei müssen alle Module so gefaltet  werden, dass sie zu einem stabilen Modell zusammengesteckt werden können. Es gibt nichts, was man nicht auch falten kann: Tiere, Figuren, Schachteln, Sterne, Florales, Masken, Dekoratives als Tesselation (zweidimensionale Faltung) oder Corrugation (dreidimensionale Faltung) und vieles mehr.

Mein Weg zur Origami-Begeisterung

                Ein japanisches Paar beschenkte in einem Italien-Urlaub meine Familie und andere Urlaubsgäste mit gefalteten Schwänen. Begeistert von deren Schönheit wollte ich unbedingt Origami erlernen. Anfang 2005 begann ich mit einem Origami-Kurs in Bremen. Die schöne Ausstellung "Masters of Origami" in Hamburg befeuerte abermals meine Begeisterung. 2006 wurde ich Mitglied bei "Origami Deutschland e.V." (Verein zur Förderung des Origami), wo ich regen Austausch mit anderen Origami-Begeisterten pflege.  Seit 2008 gebe ich regelmäßig Origami-Workshops. Seit 2012 entwerfe ich eigene Modelle, wobei ich von einer Grundform ausgehe und mit den falterischen Möglichkeiten so lange spiele, bis ein Modell entstanden ist.

Mein besonderer Dank gilt Alexander Kurth, von dem ich sehr viel gelernt habe, und dessen in Wet-Folding-Technik erstellten, weich fließenden Modelle meine Kreativität und Fantasie immer wieder beflügeln, auch wenn meine eigenen Entwürfe eher der Geometrie verpflichtet sind.

Und außerdem möchte ich an dieser Stelle auch meinem Mann Klaus dafür danken, dass er trotz der Überfülle von Origami-Modellen in den Fensterbänken, Regalen etc. meine Begeisterung immer unterstützt.

Ich falte auch sehr gerne Modelle anderer Autoren und Autorinnen nach, besonders solche Modelle, die mich in ihrem Schwierigkeitsgrad  herausfordern. Dennoch bleibe ich meinem Grundsatz treu:

Eine Faltung muss nicht schwierig sein, um ein schönes Origami-Modell entstehen zu lassen.